Thurgauer Heimatschutz

Der Thurgauer Heimatschutz ist ein privater Verein, der sich seit 1907 für den Erhalt wertvoller Baukultur und die Förderung guter Architektur einsetzt. Die Ziele des Vereins haben sich im Verlauf der über hundert Jahre im Kern nicht verändert. Ein besonderer Fokus ist der Einsatz für die Einhaltung des Natur- und Heimatschutzgesetzes des Kantons Thurgau. 

Der Thurgauer Heimatschutz wurde am 7. Oktober 1907 in Romanshorn gegründet. Die Ziele des Vereins haben sich im Verlauf der hundert Jahre im Kern nicht verändert. Der Gründungspräsident Dr. Paul Häberlin führte damals aus: «Wer mit offenem Auge unsere Heimat durchwandert, wird finden, dass vieles geblieben, das wert ist, erhalten zu bleiben. Deshalb wollen wir auch das gute Alte schützen und beim Neuentstehenden darauf achten, dass es sich harmonisch an das Vorhandene anschliesst.» (Jahresbericht 1908, S. 2/3). 

Der berufene Pädagoge meinte 1907: «Aufgabe des Heimatschutzes ist es nun im Grunde, der Menschheit die Freude an der schönen Welt wieder zurückzugeben; sie soll wieder sehen lernen, wie viel Erfreuliches und Wertvolles die nächste Umgebung enthält.» (Jahresbericht 1908, S. 2). Der spätere Professor für Philosophie, Psychologie und Pädagogik wurde mit seinen damals 29 Jahren bereits grundsätzlich. Er beklagte die fehlende Freude der heutigen Menschheit und meinte: «Der Erwerb lässt ihr keine Zeit mehr, sich an etwas zu freuen. Wenn die Menschen endlich Zeit hätten, das Leben zu geniessen, sind sie alt und müssen sich begraben lassen». 

Der Heimatschutz fühlt sich nicht mehr berufen, der Menschheit insgesamt, die Freude am Leben zurückzugeben. Die beiden Kernpfeiler «Erhalt wertvoller Baukultur» und «Förderung guter Architektur» sind hingegen geblieben. Beratung spielte früher, wie heute eine grosse Rolle im Thurgauer Heimatschutz. Wir helfen weiter, so gut wir können und verweisen allenfalls an andere Stellen. 1941 führte der damalige Präsident Hermann Greminger aus: «Wie vielfältig die Arbeit des Heimatschutzes sein kann und ist, bezeugen auch Anfragen über Familienwappen, guten Hausrat, Bauernstuben, alte Öfen, Inschriften, Haussprüche, Farbengebung, Mundartausdrücke, usw. Immer wird, wenn irgendwie möglich, bereitwillig Auskunft erteilt oder dann wenigstens auf Stellen aufmerksam gemacht, wo Aufschluss gegeben werden kann.» (Jahresbericht 1940/1941, S. 23) 

Anfragen zu Mundartausdrücken und zu Trachten gehen mittlerweile nicht mehr bei uns ein. Anfragen zum Erhalt von Bäumen oder Anfragen an die kantonale Denkmalpflege landen jedoch nach wie vor bei uns. Der Heimatschutz ist bekannt, das Image nicht immer nur positiv, die Erwartungshaltungen hingegen sind nach wie vor hoch. Bereits 1941 hiess es: «Man ist zeitweise das reine Auskunftsbureau. Aber es ist auch eine Befriedigung darin, das Zutrauen zu sehen und zu erfahren, dass die Leute erwarten, der Heimatschutz tue und könne das.» Auch wir sind dankbar für dieses Vertrauen und sehen darin Anerkennung für Geleistetes und Ansporn für Zukünftiges. 

Gerne geht der Blick verloren für die langfristigen Verdienste des Verbandes. Ohne den Thurgauer Heimatschutz gäbe es das Schloss Roggwil, die Traube in Weinfelden, das Hamelgebäude in Arbon und viele weitere wertvolle Bauten längst nicht mehr. Nach mehr als 100-jähriger Tätigkeit kann der Thurgauer Heimatschutz auf zahlreiche Erfolge zurückblicken.

Statuten

Statuten des Thurgauer Heimatschutzes
Die aktuellen Statuten des Thurgauer Heimatschutzes wurden am 22. August 2015 von der Mitgliederversammlung in Bischofszell genehmigt. 

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